Apostrophe + Anführungen. Die richtigen Zeichen zeugen von Respekt gegenüber der Sprache. Da freut sich der Text.

Eine Zusammenstellung von Christina Poth

Eine Formfamilie

Apostrophe und Anführungszeichen haben in ihrer Formensprache viel gemeinsam. Wo welches Zeichen zum Einsatz kommt, entscheidet die inhaltliche Anwendung.

Apostrophe und ihre Einsatzbereiche

Apostrophe sind kommaförmige Satzzeichen, die im oberen Bereich auf Versalhöhe sitzen. Sie markieren Auslassungen und in einigen Sprachen auch den Genitiv.

Das richtige Zeichen wählen

Der Apostroph sieht immer aus wie eine hochgestellte 9 und ist kein senkrechter Strich. Oft verstecken sich in Texten falsche Apostrophe, die man durch das typografisch richtige Zeichen ersetzen muss.

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Auslassungen kennzeichnen

Der Apostroph kennzeichnet Auslassungen. Er ersetzt ein oder mehrere ausgelassene Zeichen. Dabei ist egal, ob es zu Wortbeginn, in der Mitte oder am Ende steht. Seine Form ist immer dieselbe.

Einen Genitiv markieren

Aus dem Englischen kennen wir den Apostroph zur Kennzeichnung eines Genitivs: Jamie’s pancakes. Im Deutschen ist die Regel anders: Das Genitiv-s wird in den meisten Fällen direkt ans Wort gezogen: Omas Liebling. Ausnahmen bilden Worte, die auf s-Lauten enden: s, ss, ß, tz, z, x, ce. Geht dem Wort kein Artikel oder Pronomen voraus, braucht es den Apostroph, um den Genitiv zu kennzeichnen.

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Anführungszeichen und ihre Einsatzbereiche

Anführungszeichen markieren ein Zitat oder eine wörtliche Rede. Jede Sprache bringt ihre eigenen Regeln mit. Wer in einer fremden Sprache Texte setzt, macht sich vorher mit den landesspezifischen Zeichen vertraut.

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Anführungszeichen im Deutschen

Oft gesehen, doch leider falsch: Die typografischen Anführungszeichen sind keine senkrechten Striche, sondern ergeben sich aus der Formenlogik der Schriftfamilie.
 
Im Deutschen ist beides richtig: Die „Gänsefüßchen“ als tiefgestellte 99 und hochgestellte 66 sowie die »Guillemets«. Die „Gänsefüßchen“ sieht man häufiger, sie können aber Löcher in einen Textsatz reißen. Die »Guillemets« wirken typografischer, das Textbild bleibt ruhiger.

Anführungszeichen im Englischen

Im Englischen richtig: Die “Gänsefüßchen oben”, die aussehen wie eine hochgestellte 66 und 99.

Einfache Anführungszeichen

Neben den doppelten Anführungszeichen gibt es jeweils auch die einfachen Ausführungen wie hier im englischen Beispiel. Die einfachen Anführungszeichen kommen für Zitate oder verschachtelte wörtliche Rede zum Einsatz.

Textauszüge aus:
»Picobello Görli«, taz, 1. Mai 2024.